„Ich habe das Leben gefickt“: Prozeßbeginn gegen Cihan A., den Mörder von Daniel Siefert

11. September 2013

Justitia (Foto: flickr/dierk schaefer, CC BY 2.0)

Kirchweyhe/Verden. Vor dem Landgericht Verden hat der Prozeß gegen Cihan A. begonnen. Dem 21-jährigen Türken wird zur Last gelegt, den 25 Jahre alten Lackierer Daniel Siefert im März dieses Jahres ins Koma geprügelt zu haben, aus dem dieser nie wieder erwachte. 

Wie der „Spiegel“ berichtet, fuhren Cihan A. und andere Jugendliche laut Anklageschrift in der Nacht auf den 10. März in einem gemieteten Bus von einem Discobesuch zurück nach Kirchweyhe. Nachdem es auf den hinteren Plätzen zu einem Streit kam, forderte der Busfahrer die Gruppe des Türken auf, sich nach vorne umzusetzen. Für den in dieser Nacht „besonders streitsüchtig“ auftretenden Cihan A. sei dies eine Kränkung gewesen, er habe sich in seiner Ehre verletzt gefühlt, so die Staatsanwaltschaft. „Einer wird diese Nacht nicht überleben“, soll er demnach gedroht haben.

Nachdem der Bus am Bahnhof in Kirchweyhe angekommen war, stieg der 21-Jährige aus, rannte zum Bahnhofsgebäude, zog seine Jacke aus und rannte zurück zum Bus, wo Daniel Siefert sich gerade als Streitschlichter versuchte. Der an der ursprünglichen Auseinandersetzung nicht beteiligte 25-Jährige habe die Begleiter des Türken aufgefordert, andere Jugendliche respektvoll zu behandeln. Als Cihan A. den Bus wieder betrat, habe er dem Älteren sofort zweimal gegen den Kopf geschlagen. Im weiteren Verlauf habe sich der Streitschlichter abgewendet, woraufhin Cihan A. nach Zeugenangaben Anlauf nahm und ihm mit einer Sprungbewegung gegen den Rücken getreten habe. Sein Opfer prallte mit dem Kopf gegen den Bus und dann auf den Boden. Laut Anklage nahm der Täter dann noch einmal Anlauf und trat gegen den Hals seines Opfers. Anschließend soll er laut „Bild“ gerufen haben: „Er ist tot! Ich habe das Leben gefickt, er mußte mit dem Leben bezahlen!“

Sollte der Angeklagte vor Gericht als Erwachsener behandelt werden, droht ihm eine lebenslange Freiheitsstrafe. Als Heranwachsender wären es maximal 15 Jahre. Der Bruder von Daniel, Tobias Siefert, forderte vor dem Landgericht eine gerechte Strafe. Es müsse endlich etwas passieren, verwies er auf zahlreiche ähnliche Prozeße in den vergangenen Jahren, die in der Regel mit lächerlichen Strafen für die meist ausländischen oder ausländischstämmigen Täter endeten. Diese Taten seien „eine Schweinerei“, so der Bruder des Getöteten.

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