Ukraine: Drei Tote bei Eskalation von Pro-EU-Demonstrationen

22. Januar 2014

Demonstranten werfen in Kiew Molotow-Cocktails auf die Polizei
(Foto: Wikimedia/Mstyslav Chernov, CC BY-SA 3.0)

Kiew. Bei Ausschreitungen zwischen Demonstranten für eine engere Anbindung der Ukraine an die EU und Sicherheitskräften sind in der ukrainischen Hauptstadt drei Menschen ums Leben gekommen.

Wie die „Zeit“ berichtet, sei am Mittwochmorgen die Leiche eines Mannes in der Bibliothek der Akademie für Wissenschaften gefunden worden. Der Körper habe Einschüsse in Kopf und Brust aufgewiesen. Wenige Stunden später sei erneut ein Mann mit Schußwunden in das Gebäude gebracht worden und kurz darauf gestorben. Ein weiterer Demonstrant stürzte beim Klettern aus 13 Metern Höhe zu Tode. Die Regierung machte die seit Wochen immer gewalttätiger werdenden Demonstranten für den Tod der Männer verantwortlich. „Als ukrainischer Premierminister teile ich offiziell mit, daß die Verantwortung für die Opfer, die es leider bereits gibt, bei den Organisatoren und Teilnehmern der Massenunruhen liegt“, sagte Ministerpräsident Nikolai Asarow in einer Kabinettssitzung. Die Regierungsgegner dagegen beschuldigten die Regierung, es handele sich um eine absichtliche Provokation.

Ungeachtet eines wegen der zunehmend gewalttätigeren Proteste verschärften Demonstrationsrechts hatten in der Nacht erneut Tausende Gegner der prorussischen Regierung Steine und Brandsätze auf Polizisten geworfen. Die Demonstrationen halten seit Ende November an, nachdem die Regierung von Ministerpräsident Viktor Janukowitsch sich geweigert hatte, einem Assoziierungsabkommen mit der EU zuzustimmen und stattdessen Verträge mit Rußland unterzeichnete, die unter anderem günstigere Konditionen für die Gasversorgung beinhalteten.

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