Ukraine: Vier Tote bei Demonstrationen für Annäherung an die EU – Regierung stellt Ultimatum

18. Februar 2014

Demonstranten werfen in Kiew Molotow-Cocktails auf die Polizei
(Foto: Wikimedia/Mstyslav Chernov, CC BY-SA 3.0)

Kiew. Die seit Monaten andauernden Demonstrationen für eine Annäherung der Ukraine an die EU haben erneut vier Tote gefordert. Das melden mehrere Nachrichtenagenturen.

Übereinstimmenden Berichten zufolge kamen die vier Demonstranten bei gewalttätigen Zusammenstößen mit der Polizei ums Leben. Sieben weitere Personen seien nach Angaben einer Parlamentsabgeordneten lebensgefährlich verletzt worden, weitere 150 erlitten nicht-lebensgefährliche Verletzungen. Vor allem vor dem Parlament und der Zentrale der Regierungspartei von Präsident Viktor Janukowitsch lieferten sich Regierungsgegner und Sicherheitskräfte gewaltsame Auseinandersetzungen. Die Regierung stellte unterdessen den Pro-EU-Demonstranten ein Ultimatum. Die Regierungsgegner hätten zwei Stunden, um ihre gewaltsamen Proteste zu beenden, erklärten das ukrainische Innenministerium und der Staatsschutz; ansonsten würden die Sicherheitskräfte ab 18.00 Uhr Ortszeit (17.00 Uhr MEZ) zu „schwerwiegenden“ Maßnahmen greifen.

Seit Ende November kommt es vor allem in der ukrainischen Hauptstadt immer wieder zu gewalttätigen Demonstrationen. Befürworter einer Annäherung an die EU stören sich an der Ablehnung eines geplanten Assoziierungsabkommens mit derselben und der gleichzeitigen Hinwendung der Regierung von Präsident Viktor Janukowitsch zu Rußland. Im Januar eskalierten die Kundgebungen erstmals, es gab mehrere Tote. Auch im Februar kamen mehrere Menschen ums Leben.

> Gewalttätige Demonstrationen in Kiew: Worum es in der Ukraine wirklich geht

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