Exklusiv: Deutsch-Ghanaischer Islamisten-Rapper „Deso Dogg“ kämpft in Syrien und ruft zum Jihad

20. August 2013

Latakia. Der ehemalige Rapper und heutige Islamist „Deso Dogg“ – mit bürgerlichem Namen Denis Mamadou Cuspert, Kampfname Abu Talha al-Almani – kämpft im Nordwesten Syriens gegen die säkuläre Regierung von Präsident Bashar al-Assad. Das geht aus ZUERST! vorliegenden Informationen hervor.

Auf einer von deutschsprachigen Islamisten betriebenen Internetseite wurde vor wenigen Tagen ein Foto von Cuspert veröffentlicht, das ihn im Kampfanzug beim Gebet mit weiteren Kämpfern zeigt. Außerdem veröffentlichte die Seite ein Kurzvideo, in dem Cuspert an einem Fluß im Gebirge zu sehen ist und erklärt, sich in „Scham“ zu befinden, wie das (historische) Syrien in der arabischen Sprache heißt. In einer kurzen Ansprache in die Kamera sagt Cuspert an seine Anhänger gerichtet: „Ich rufe euch zum Jihad“. Aus weiteren Eintragungen auf der Seite geht hervor, daß sich die Gruppierung, zu der Cuspert gehört, laut eigener Aussage in der Region von Jabal al-Akrad aufhält, einem kurdisch besiedelten Gebirgszug in der nordwestlichen Provinz Lattakia.

Bisher wurde Cuspert in der umkämpften Metropole Aleppo vermutet, die in der gleichnamigen Provinz nordöstlich von Latakia liegt. Dort ist auch der ursprünglich aus Ägypten stammende und in Deutschland bekannt gewordene Islamist Reda Seyam aktiv. Zwischen den beiden Regionen liegt die Provinz Idlib, in deren Norden sich nach Informationen von ZUERST! weitere sechs islamistische deutsche Konvertiten in der von Rebellen kontrollierten Kleinstadt Harim aufhalten. Insgesamt sind nach Erkenntnissen der deutschen Sicherheitsbehörden über 120 Islamisten aus der Bundesrepublik zum Kämpfen nach Syrien ausgereist; einige von ihnen sind bei Gefechten mit der syrischen Armee getötet worden.

In Syrien toben seit 2011 heftige Kämpfe zwischen der Armee und Rebellen, die von zahlreichen ausländischen Islamisten, diversen Golfstaaten sowie vor allem den USA, Frankreich und Großbritannien unterstützt werden. Der Konflikt hat nach UN-Angaben bisher über 100.000 Tote gefordert, ein Ende ist trotz erheblicher Fortschritte der Armee in den letzten Monaten nicht in Sicht.

> Archiv: Berichterstattung zum Syrien-Konflikt

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