Syrien-Konflikt: 29 Jahre alter Islamist aus Bonn bei Kämpfen getötet

6. Februar 2014

Ein syrischer T-72-Panzer feuert auf eine Stellung der Rebellen
(Screenshot: YouTube/newsanna)

Bonn/Damaskus. In Syrien ist erneut ein aus Deutschland ausgereister Islamist getötet worden. Die genauen Umstände des Todes des 29-jährigen Mannes aus Bonn sind bislang unklar.

Wie der „Rhein-Sieg-Anzeiger“ berichtet, sei der Sohn von Einwanderern kürzlich in Syrien ums Leben gekommen. Der Mann war bereits im Frühjahr 2009 als damals 24-Jähriger spurlos verschwunden. Er hatte sich nach seiner Radikalisierung in der Bonner Islamistenszene nach Pakistan abgesetzt, wo er noch im selben Jahr verhaftet, für sechs Monate inhaftiert und danach nach Deutschland abgeschoben wurde. Im Anschluß daran soll er wieder in Bonn gewohnt haben und später nach Aachen umgezogen sein. Wann genau er nach Syrien ausreiste, ist bislang unklar. Ebenso liegen die genauen Umstände seines Todes bislang im Dunkeln. Nach Berechnungen von ZUERST! sind damit bislang 18 Islamisten aus Deutschland in Syrien getötet worden.

Insgesamt kämpfen im Mittelmeerland Syrien rund 100.000 Rebellen gegen die syrische Armee, die Hälfte davon gehört einer kürzlich veröffentlichten britischen Studie zufolge islamistischen Gruppierungen wie der „Jabhat al-Nusra“ oder dem „Islamischen Staat im Irak und Syrien“ (ISIS) an, die sich zunehmend auch untereinander gegenseitig bekämpfen. Neben zahlreichen ausländischen Kämpfern vor allem aus dem arabischen Raum stammen auch rund 2.000 der Islamisten aus Mitgliedsstaaten der EU. Aus Deutschland sind rund 270 Islamisten nach Syrien ausgereist. Bislang 18 davon sind nach Berechnungen von ZUERST! in Gefechten von der syrischen Armee, von der Regierung nahestehenden Milizen oder von kurdischen Verbänden getötet worden, der bekannteste von ihnen war der ehemalige U18-Fußballnationalspieler Burak Karan. Mehrere, darunter ein Pforzheimer Islamist sowie der Berliner Ex-Rapper „Deso Dogg“ alias Denis Mamadou Cuspert, wurden verwundet. Es wird befürchtet, daß in dem Konflikt weiter radikalisierte Islamisten nach ihrer Rückkehr Terroranschläge planen könnten.

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